WHO fordert Schutz vor digitaler Werbung von Lebensmitteln speziell für Kinder

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Veröffentlicht: Sonntag, 06. November 2016 16:08
Geschrieben von S. Laakmann
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Logo der WHO EuropeErstmalig haben Gesundheitsexperten und Wissenschaftler in einer Analyse die Ausmaße der digitalen Vermarktung von Lebensmitteln mit hohem Fett-, Salz- und Zuckergehalt an Kinder in der Europäischen Region der WHO untersucht.

Dabei prangert die WHO an, dass eine wirksame Regulierung der digitalen Medien in vielen Ländern schlichtweg nicht vorhanden ist. Dadurch sind Kinder in zunehmendem Maße stark suggestiven und individuell zugeschnittenen Werbepraktiken ausgesetzt, etwa in den sozialen Medien und in sogenannten „Advergames“.

Dazu erklärt Dr. Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa "[…] Trotzdem müssen wir ständig feststellen, dass unsere Kinder – die anfälligste Gruppe in unserer Gesellschaft – einer unendlichen Vielzahl von versteckten digitalen Methoden zur Werbung für Lebensmittel mit hohem Fett-, Zucker- und Salzgehalt ausgesetzt sind."

Besonders perfide ist dabei die Verbreitung der Werbebotschaften speziell für Kinder, die durch das digitale Marketing dazu aufgefordert werden, die unterhaltsamen Erfahrungen dann mit ihren Freunden zu teilen.  Auch sind Eltern sich oft der schädlichen Wirkung digitaler Werbung nicht bewusst oder unterschätzen sie, was darin begründet sein könnte, dass Anzeigen in der Regel individuell zugeschnitten sind und Eltern eine andere Werbung angezeigt bekommen als ihre Kinder.

Hier gibt es also einen klar definierten Handlungsbedarf bei Herstellern, Werbeagenturen und ggf. auch bei Regierungen…

Quelle: WHO Europa