Wahl zum Goldenen Windbeutel 2014 gestartet

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Veröffentlicht: Donnerstag, 04. September 2014 08:49
Geschrieben von S. Laakmann
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Es ist wieder soweit... Auch in diesem Jahr ruft die Verbraucherrechtsorganisation Foodwatch e.V zur Wahl des „Goldenen Windbeutel 2014“ auf. In diesem Jahr geht es um die irreführende Werbeaussagen und Etiketten bei Lebensmitteln. Der Link zu der Abstimmung finden Sie am Ende des Artikels.

Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass irreführende Werbeaussagen und Etiketten bei Lebensmitteln weiterhin ganz legal sind und daher im Supermarkt eher die Regel als die Ausnahme“, erklärte Lena Blanken, „Wahlleiterin“ beim Goldenen Windbeutel. „Die Bundesregierung hat dem Etikettenschwindel zwar seit Jahren offiziell den Kampf angesagt – bessere Gesetze gibt es bis heute jedoch nicht. Die Lebensmittelindustrie freut sich, dass sie sich weiter ungehindert ihrer kleinen Tricks und perfiden Täuschungsmaschen bedienen kann

 

 

foodwatch logoZur diesjährigen Wahl des Goldenen Windbeutel 2014 hat die Foodwatch e.V die folgenden fünf Produkte nominiert und noch bis zum 30. September 2014 können Verbraucher abstimmen:

 

  1. Glacéau Vitaminwater von Coca-Cola: Die Produkte dieser Serie sind nicht mehr als billiges Wasser, aufgepeppt mit Aromen, Farbstoffen und überflüssigen Vitaminzusätzen – Coca-Cola bewirbt sie jedoch mit Gesundheitsversprechen wie Wunder-Wasser, beispielsweise für das Immunsystem (Sorte „defense“). Eine 500ml-Flasche hat im Einzelhandel den stolzen Preis von etwa 1,80 Euro. foodwatch-Wahlleiterin Lena Blanken: „Ein typisches Functional-Food-Produkt: Erfunden, um Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen.“
     
  2. Knorr activ Hühnersuppe von Unilever: Eine „Hühner“suppe ganz ohne Hühnerfleisch, stattdessen nur 1 Prozent billiges Hühnerfett. Die Werbeaussage „ohne geschmacks-verstärkende Zusatzstoffe“ suggeriert besondere Qualität, entpuppt sich jedoch ebenfalls als irreführend: Die Suppe enthält die Zutat Hefeextrakt, die wiederum geschmacksverstärkendes Glutamat enthält. Lena Blanken: „Unilever schwindelt gleich doppelt und legt es offen auf eine Irreführung der Kunden an.“
     
  3. Unser Norden Bio Apfelsaft naturtrüb von Coop: „Aus der Region – für die Region“, so lautet das Konzept von Coops Handelsmarke Unser Norden. Coop gibt auf Nachfrage zu, dass entgegen diesem Versprechen keineswegs alle verarbeiteten Äpfel aus Norddeutschland stammen. Das Bio-Siegel auf dem Etikett nennt nur „EU-Landwirtschaft“ als Herkunftsangabe. Lena Blanken: „Woher genau die Äpfel stammen, will Coop ebenso wenig angeben wie den Anteil der tatsächlich aus Norddeutschland stammenden Früchte – das Handelsunternehmen will seine Kunden offenbar für dumm verkaufen, wenn er dennoch mit regionaler Herkunft wirbt.“
     
  4. Belvita Frühstückskeks von Mondelez (ehemals Kraft Foods): Beworben als empfehlenswertes Frühstück mit „5 Cerealien aus dem vollen Korn“, in Wahrheit eine Süßigkeit. Die versprochene „Energie für den ganzen Vormittag“ steht im Kontrast zu einem Zuckergehalt von bis zu 28 Prozent. Lena Blanken von foodwatch: „Für einen schnöden Keks hat sich die Marketing-Abteilung von Mondelez einen neuen Verzehranlass als Hauptbestandteil eines ausgewogenen Frühstücks ausgedacht – zu einer solchen Idee gehört schon eine gehörige Portion Frechheit.“
     
  5. Alete Mahlzeit zum Trinken ab 10. Monat von Nestlé: Trinkmahlzeiten führen zu Überfütterung und fördern Karies, warnen Kinderärzte – und fordern bereits seit 2007 in seltener Deutlichkeit einen Vermarktungsstopp. Davon unbeeindruckt empfiehlt Nestlé sein Produkt als „vollwertige Mahlzeit“ für Säuglinge, das mit dem Hinweis „reich an Calcium & Vitamin D für gesundes Knochenwachstum“ besonders gesund daher kommt. Mit dem Alete-Versprechen für „gesundheitlich unbedenkliche und qualitativ hochwertige Produkte für die sichere Ernährung“ von Babys hat die Realität der Trinkmahlzeiten nichts zu tun. Lena Blanken: „Das ist perfidester Gesundheitsschwindel auf Koster der Kleinsten.“




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